Die Große Halle

Matt hatte beobachtet, dass Veronica und Lucas etwas aufgelöst in die Große Halle kamen und dass kurz danach Professor Dumbledore Lucas mit in sein Büro nahm. Kurze Zeit kam Lucas zurück. Er sah noch schlechter aus als vorher. Irgendetwas musste passiert sein. Matt wollte am liebsten hingehen, um Lucas beizustehen. Aber er wusste nicht, ob das grad das richtige war. Schließlich wollten Sally und Amalie ihnen grad ihr Probelm schildern. Was für eine Zwickmühle aber auch. Matt schaute deshalb rüber zu Veronica und hoffte, dass sie ihn wahrnahm. Er versuchte ihr, durch seinen Blick klarzumachen, ob er rüberkommen sollte oder nicht. Ein Versuch war es wert. Sally und Amalie würden dann evtl. Verständnis dafür haben.

Sally tat Amalie wirklich total leid, aber wenn sie nicht mit den anderen sprach, konnte Sally auch nichts machen, immer hin musste sie ja Matt und Ben erzählen was passiert war, es war ja nicht Sallys Sache und Außerdem konnte es Amalie richtig erklären. Doch dann sah sie Luke und Veronica wieder in die Große Halle kommen, die zwei sahen nicht gut aus. Als dann plötzlich Luke gerufen wurde und verschwand erstarrte Sallys Blick an dem Eingang der Großen Halle. Dann kam Luke wieder, er sah noch schlimmer aus, als zuvor. Hilfesuchend sah Sally Matt an. Sie hatte keine Ahnung, was sie tun sollte. Wenn sie jetzt zu Luke ging, war Amalie warscheinlich total wütend, aber sie sprach ja nicht mit ihnen.

Isabella schaute Ver und Luke hinterher, als sie die Große Halle verliesen. Sie war total in ihren Gedanken vertieft und hatte mit den anderen nicht mehr viel geredet, dooch plötzlich kamen Ver und Lucas nach einiger Zeit wieder. Sie versuchte Ver an zu lächeln, doch im nächsten Moment bemerkte sie, dass sie nicht zum lächeln zumute waren. Etwas geschockt sah sie sie an. Was wohl passiert sei? Sie wäre gerne zu ihnen gegangen, aber sie kannten sich ja noch nicht soooo gut und deshalb wollten sie vielleicht nicht, dass Isabella sich dort einmischte. Deshalb blieb sie ruhig am Gryffindortisch sitzen und schaute Emily fragend an. Die war aber auch wie weggetreten, deshalb sah sie wieder zu Ver und hoffte von ihr einen Blick zu bekommen.

Matt registrierte, dass auch Sally mittlerweile das mit Lucas mitbekommen hatten.
"Ich würde sagen, dass ich zu Lucas rübergehe und du hier bei Amalie bleibst? Ich glaube, Lucas braucht uns jetzt, und ich hoffe, dass die Angelegenheit von Amalie kurz warten kann. In Ordnung?"
Matt schaute Sally hoffnungsvoll an. Er wollte keinen von beiden hängen lassen, aber er glaubte, dass Lucas ihn momentan mehr brauchte.

"Aber.. ich meine.. grade eben habn wir sie noch gesehen.." Veronica begriff nicht, wie das möglich sein sollte. Irritiert schüttelte sie den Kopf. Nein, das war nicht möglich. Veronica merkte, dass die anderen Schüler in der Großen Halle begangen, sie und Luke anzustarren. Sie sah rüber zu Matt & Co., die unsicher zu ihnen schauten. Veronica wusste nicht, wie sie ihre Blicke erwidern sollte. Sie wusste grade überhaupt nichts mehr.

Luke legte seine Hand auf Vers und hielt sie fest, die andere stützte seinen Kopf so, dass seine Finger seine Augen verdeckten. Immer wieder blinzelte er die aufkommenden Tränen weg. "Ich weiß.", sagte er leise.

Sally zuckte nur mit den Schultern. Da auch sie gerne für Lucas da gewesen wäre, aber Matt war ja schließlich besser mit ihm befreundet.. Auch wenn sie nicht wusste, was genau Amalie zu ihr so Vertrauen brachte, da Amalie Sally eigentlich nie besonders mochte. Sie nickte hinüber zu Lucas, dass Matt sagen lies dass er gehen sollte. Dann wandte sie sich wieder an Amalie. "Was schlägst du vor, wie wir vor gehen?" Sally wusste nun wirklich nicht, was sie machen konnten. "Denn ohne einen Plan, siehts schlecht aus." sagte sie dann.

"Danke", sagte Matt noch schnell zu Sally und verschwand dann zu Lucas und Veronica. Auf den Weg dorthin überlegte er sich, was passiert sein könnte. Es konnte nur etwas mit Katie sein. Sie war schon seit Wochen verschwunden.
"Hey", sagte Matt etwas bedrückt zu Lucas und Veronica. "Ist irgendwas mit Katie? Ist sie etwa...?"
Matt brachte es nicht fertig, danach zu fragen. Falls es so war, wollte er damit Lucas nicht nochmal konfrontieren. Er schaute ängstlich zu Veronica und legte eine Hand auf Lucas Schulter.

Erschrocken zuckte Luke zusammen, als er Matts Hand auf seiner Schulter spürte. "Ja, ist sie.", sagte er leise und rieb sich erneut über das Gesicht.

Ben war sich zunächst unsicher, ob er zu ver und Lucas gehen sollte, doch dann ging Matt zu Lucas und er war sich sicher, dass Ver auch Unterstützung benötigte. Langsam erhob er sich und ging zu seiner Scheinfreundin, nicht ohne diesem widerlichen Emrys einen bösen Blick zuzuwerfen. "Hey.", sagte er sanft und ließ sich neben ihr nieder, wobei er ihr vorsichtig den Arm um die Taille legte.

Matt hatte es geahnt, aber trotzdem nicht für möglich gehalten.
"Oh mein Gott. Tut mir leid."
Er konnte sich zwar nicht ganz in Lucas hineinversetzen, aber er konnte ahnen, wie er sich fühlen müsste. Es musste schrecklich sein.
"Wenn ich irgendetwas für dich tun kann, sag es ruhig."
Ihn selbst nahm Katies Tod auch mit. Er hatte mit ihr und Lucas schon viel Spaß gehabt. Er konnte es nicht fassen, dass sie einfach so für immer fort war.

"Danke Matt. Du bist ein wahrer Freund." Luke lächelte schwach und schaffte es doch tatsächlich, endlich einen Schluck Kaffee zu trinken.

Matt kam zu ihnen und sprach mit Luke, kurz darauf setzte Ben sich neben sie. "Hey." Müde lehnte Veronica sich an ihn, alles mögliche schwirrte in ihrem Kopf herum, sie konnte fast keinen klaren Gedanken fassen. Alles wirkte so.. falsch, so unreal.

Ben streichelte sanft ihre Schulter und küsste sie auf die Stirn. "Soll ich dich in deinen Schlafsaal bringen? Du siehst müde aus."

Veronica schüttelte den Kopf. Sie wollte nicht schlafen gehen. Sie wollte einfach nur hier sitzen bleiben, bis sich herausstellte, dass das alles ein schlechter Scherz war. Vermutlich war Katie einfach nur untergetaucht, hatte ihren Tod vorgetäuscht. Weil sie Luke und Veronica nicht weiter mit reinziehen wollte. Ja, so musste es sein..

Cain erwiderte den bösen Blick des Ravenclaw, dessen Namen er schon wieder vergessen hatte, mit einem strahlenden Lächeln. Dann ließ er sich am Gryffindortisch neben einer Blondine nieder. Da die Schüler in der Halle eh kreuz und quer saßen, fiel das nicht besonders auf und außerdem konnte er so mit Hilfe eines kleinen Zaubers das Gespräch von Veronica und co. belauschen.

"In Ordnung. Sag einfach, wenn ich etwas für dich tun kann, okay?" Treu schaute Ben ihr in die Augen. So leidend hatte er sie noch nie erlebt.

Veronica wollte so gerne an das, was sie dachte, glauben. Aber eigentlich wusste sie, dass es nicht so war. Dennoch würde sie sich jetzt nicht die Blöße geben, sich alles anmerken zu lassen, was in ihr vorging. Das konnte sie schon um Lukes Willen nicht, er war ohnehin schon fertig genug. Da brauchte er Leute um ihn herum, die ihn stützten.
"Sicher.", meinte sie zu Ben, erwiderte seinen Blick und brachte fast so etwas wie ein Lächeln zustande.

"Dafür sind doch gute Freunde da", sagte Matt und versuchte dabei etwas zu lächeln, was ihm aber nicht gelang, weil ihm Katies Tod auch schon ziemlich mitgenommen hatte. Er fragte sich, wie es weitergehen sollte. Wie lange würde es dauern, bis wieder einigermaßen Normalität eingekehrt war? Tage, Wochen, Monate? Lucas tat Matt so leid. Erst hatte er sich wochenlang Sorgen um seine Schwester gemacht und jetzt war sie einfach tot. Das muss hart sein.
"Soll ich hier bleiben oder willst du lieber alleine sein?"

Sorgenvoll blickte Ben ihr in die Augen und verschränkte die Finger seiner freien Hand mit ihren.

"Bleib bitte hier." Ihm war klar, dass Katies Tod die anderen auch sehr mitnahm, aber Ver hatte ja Ben und er... vorsichtig schaute er am Gryffindortisch entlang. Amalie würdigte ihn keines Blickes, dabei würde er ihre Unterstützung wirklich gut gebrauchen können. Und Matt war einer seiner besten Freunde, dem er wirklich vertraute.

"Dann bleibe ich hier."
Matt war etwas überfordert mit der Situation. Katies Tod machte ihn selbst zu schaffen und er wusste nicht, wie er Lucas helfen konnte.
"Ich weiß leider nicht, wie ich weiterhelfen kann. Tut mir leid."
Matt schaute zu Lucas und bemerkte, dass er zu Amalie schaute. Klar, für ihn wäre es bestimmt besser, wenn Amalie für ihn da wäre. Aber Amalie holen wollte er jetzt auch nicht. Nicht, dass sich Amalie gezwungen fühlte. Matt schaute deshalb zu Sally und hoffte, dass sie auf sein Blick reagierte.

Veronica streckte ihre freie Hand nach der von Luke aus und drückte sie. Sie wusste nicht, was sie tun sollte, aber sie wollten ihm zeigen, dass sie da war für ihn.

"Es reicht einfach, wenn du hier bleibst." Luke lächelte Matt schwach an, dann drückte er Vers Hand. Sein Blick drückte pure Dankbarkeit aus.

"Dann bin ich aber beruhigt."
Matt freute sich über Lucas schwaches Lächeln. Klar, es würde seine Zeit brauchen, bis wieder Normalität eingekehrt ist, aber das war immehin schon mal ein Anfang. Und normal ist der erste Schritt der schwerste und dieser wäre somit fast vollbracht. Matt wollte Lucas so viel wie nur möglich helfen, dass es ihm besser ging.
"Ich kann es gar nicht fassen, dass es passiert ist. Es tut mir so leid für dich."