Krankenflügel

Paper schaute auf, sie blickte in seine vertrauten Augen. Dann senkte sie den Kopf. Sie hatte mittlerweile aufgehört zu weinen. Sie weinte viel in letzter Zeit, was ihr gar nicht ähnlich sah, wobwohl sie eigentlich ja überglücklich sein musste, das sie ja mit Alex zusammen war.
"Alex...!", flüsterte sie, mehr bekam sie nicht heraus, ihr Hals war trocken und sie hatte einen Knoten im Hals vom weinen.

Das schweigen tat Alex noch mehr weh. "Da hab ich wohl meine Antwort."
Noch immer hielt er Paper im Arm. Er hatte angst das sie gleich sagen würde das sie nicht zusammen sein könnten.

Paper bekam häftige Kopfschmerzen.
Sie konnte nicht sprechen sie wusste nicht mal, was sie überhaupt sagen sollte. Wenn sie ehrlich war, wusste sie selbst nicht was sie wollte. Alex war toll, er war so lieb zu ihr, umsorgte sie und sie bedeutete ihm was, aber war sie wirklich für eine Beziehung geschaffen?! Paper war immer am liebsten frei, unabhängig von allem. Von Essen, Freunden... Wollte sie das nun aufgeben, für Alex?
Paper verzog das Gesicht, ihr wurde schlecht. Sie drückte ihren Kopf gegen die kalte Wand.

"Willst du das ich gehe?" Es würde Alex das Herz zerreisen wenn sie das Verlangen würde. Er hatte angst. Panische Angst. Angst davor das sie ihn nicht wollte. Es würde ihm den Boden unter den Füßen wegreißen. Wenn er ehrlich war wusste er nicht ob er das noch mal durchstehen würde.

"Nein! Bleibe!", meinte sie schnell. Sie wollte und sie konnte es nicht antun, ihm zu sagen, das sie eine Weile brauchen wird, bis sie weiß ob sie mit ihm zusammen sein kann oder nicht, oder sollte sie sagen, das sie ihren Freiraum bräuchte. Paper traute sich nicht irgendetwas zu sagen, da sie ihm nicht weh tun wollte.

"Paper es ist doch was. Rede mit mir. Bitte." Alex fand das er das verdient hatte. Er wollte nicht angelogen werden. Er wollte das Paper ehrlich zu ihm war, aber er konnte sich denken um was es ging. "Du weißt nicht ob du mit mir zusammen sein kannst oder?"

Paper nickte ein wenig. Sie drehte sich schnell um.
"Aber, es ist nicht so, das ich es nicht will! Weißt du ich bin am liebsten frei und naja ich will dir nicht dauernd weh tun müssen...!" Sie drehte sich zu ihm um, das sie ihm in die Augen schauen konnte.

"Also willst du nicht mit mir zusammen sein? Wegen ... deiner Freiheit?" Er sah ihr in die Augen. Alex wollte stark sein. Er wollte nicht das sie sah wie sehr sie ihn damit verletzte.

"Doch, ich will mit dir zusammen sein! Ich brauche nur ab und zu meinen Freiraum! Kannst du damit leben?", fragte sie hoffnungsvoll.

"Ja aber warum sagst du mir das nicht? Warum lässt du mich dann immer wie einen Kleinen Idioten da stehen? So wie eben in der Eingangshalle. Ich meine du kannst doch mit mir reden."

Paper begriff. Sie wollte nichts sagen, um ihn nicht zu verletzten, aber in dem sie ihm nichts sagte, verletzte sie ihn am meisten. "Es tut mir leid!", sie schaute nach unten.

"Ich will nur das du weißt das du mit mir reden kannst. Auch wenn ich dir zusehr auf die Pelle rücke. Du kannst mit mir reden Paper." Wieder drückte er sie fest an sich.

Paper lächelte dankbar und schmiegte sich an seine Schulter. "Deine Narbe..!?" Sie wollte wissen, was es mit ihr auf sich hatte.

Er genoss den Moment und küsste sie wieder sanft. Dann hörte er ihre Frage und sah sie an. "Was ist mit meiner Narbe?"

"Warum hast du sie aufgekratzt?", Paper schaute ihm besorgt in die Augen

"Naja manchmal ... wenn es mir nicht so gut geht dann werde ich von meiner Vergangenheit eingeholt. Da fängt alles an in mir zu zucken und keine Ahnung ich kratz mich dann immer an der Narbe."

"Das darfst du nicht!" Paper hatte ein schlechtes Gewissen, den es war klar, das sie daran Schuld war, das er die Narbe auf gekratzt hatte. Doch sie versuchte es wieder gut zumachen. Sie schlang die Arme um ihn und küsste ihn innig.

"Es passiert einfach Paper. Das ist nicht deine Schuld hörst du? Nicht deine Schuld!" Wiederholte er wieder. Er wollte nicht das sie sich vorwürfe machen würde. Verliebt erwiderte er ihren innigen Kuss liebevoll.

"Geht es dir wieder besser?", fragte Paper, als sie sich wieder von einander gelöst hatten.

"Ja es geht wieder. Madam Pomfrey hat die Wunde versorgt und hat mir auch was gegeben wegen dem Zucken. Ich sollte endlich mal mit meiner Vergangenheit fertig werden." Irgendwann einmal würde er Paper alles erzählen.

"Schön!", es war gut mit jemandem zusammen zu sein, der ebenso eine schlimme Vergangenheit hatte, wie Paper. Sie konnte ihn voll und ganz verstehen, das er nicht alles erzählte, viele Sachen, die ihr früher zugestoßen waren, hatte sie bis jetzt niemandem anvertraut. Sie wollte auch nicht nachfragen, irgendwann würde er es ihr schon erzählen. Sie stand auf, nahm Alex an der Hand und versuchte ihn hoch zu ziehen. "Ich denke Professor Binns wird es nicht auffallen wenn wir heute nicht mehr zu Geschichte gehen, oder!?", sie grinste fresch.

"Paper? Ich denke .. es ist an der Zeit. Ich möchte das du einige Dinge über mich erfährst. Ich meine du bist meine Freundin und hast ein Recht darauf. Es wird zwar nicht alles auf einmal gehne aber so nach und nach würde ich dir gerne alles anvertrauen." Alex wollte Paper damit etwas zeigen. Er wollte ihr damit zeigen das er ihr vertraute. Das er sie über alles liebte. "Nein ich denke das wird ihm nicht auffallen. Ich bin eh Entschuldigt." Er wedelte mit dem Schreiben von Madam Pomfrey.

----> Korridor


Seth kam mit Lucas hoch und übergab ihn an Madam Pomfrey. Er erklärte ihr was passiert war und wartete darauf das sie ihn versorgt hatte.

---> Korridor

Lily hatte etwas mehr Zeit als Seth gebraucht. Schließlich war sie nicht so stark und kräftig wie er. Vorsichtig brachte sie Amalie zum Bett und Madame Pomfrey kam herbei geeilt. Als sie anfangen wollte, alles zu erklären, schüttelte die Frau nur den Kopf und meinte, Seth hätte alles schon erklärt. Erstaunt schaute sie Seth an, musste dann aber ein wenig Lächeln. Madame Pomfrey meinte, dass sie nun den Krankenflügel verlassen und zum Unterricht gehen sollten. "Okay." antwortete Lily darauf nur und verließ den Raum und wartete draußen vor der Tür auf Seth.

Madame Pomfrey verfrachtete Luke sofort in eines der Betten, was Luke allerdings nicht wirklich passte. "Wo ist Amalie?", fragte er leise, ließ sich dann jedoch von Madame Pomfrey auf das Bett drücken. Sie untersuchte seine Wunde und testete, ob sein Pupillenreflex noch funktionierte. Erleichtert atmete sie aus. "Er hat wohl nur eine Gehirnerschütterung." Sie verband die Wunde und Luke wollte schon aufspringen, doch er sanft, aber bestimmt wieder auf das Bett gedrückt. "Sie bleiben schön hier." Die Krankenschwester ließ sich nicht erweichen und wandte sich an Seth. "Danke, dass Sie ihn hergebracht haben, Mr. Eastwood. Es hätte schlimmeres sein können. Man prügelt sich doch nicht. Auch nicht wegen eines Mädchens." Luke seufzte. "Ich habe mich nicht geprügelt, ich wurde lediglich von einem Siebtklässler angegriffen." Er erwähnte mit Absicht nicht, dass es ein Slytherin gewesen war. Er hasste diese elendigen Vorurteile, es hätte ja auch jeder andere sein können. "Danke... Seth." Jetzt konnte er sich wieder an den Namen erinnern.