Das Quidditchfeld

Quidditchfeld mit Tribünen

Quidditch ist die bekannteste Sportart in der Zaubererwelt. Man spielt diesen Sport auf Besen fliegend hoch oben in der Luft. Pro Mannschaft gibt es sieben Spieler und je Mannschaft drei Ringe, die in 20 Metern Höhe angebracht sind und als Tore dienen. Alle Spielenden einer bestimmten Mannschaft tragen spezielle, einheitliche Quidditchumhänge mit den Mannschafts-Farben und -Emblemen. Geleitet wird das Spiel durch einen unparteiischen Schiedsrichter, z.B. in Hogwarts oft von Madam Hooch. Auf Wetterbedingungen wird keinerlei Rücksicht genommen: Ein angesetztes Spiel wird auch dann ausgetragen, wenn gerade ein heftiger und beim Besenfliegen durchaus gefährlicher Gewittersturm tobt.
Außerdem gehört zum Qudditchfeld noch ein Zelt dazu, welches die Spieler als Besprechungsraum und Umkleidekabinen nutzen.

-> Verwandlungs Innenhof


Luke schlenderte mit einem Arm um Ver auf das Feld und schaute zu den Türmen hinauf. Sehnsucht nach einem guten Quidditchmatch ergriff ihn und er hörte in Gedanken seine Stimme, hundertfach verstärkt, durch das Stadion schallen.

--> Verwandlungs Innenhof

Veronica betrat mit Luke das Quidditchfeld und schaute sich um. "Wow, hier waren wir auch schon eine ganze Weile nicht mehr.", meinte sie.

"Ja, das ist wahr.", sagte Luke leise. Er vermisste diese Spiele, diese Stimmung,... die kleine Amalie, die stillschweigend auf dem Tribünenplatz neben der 'Sprecherbox' saß und ihn fröhlich anlächelte.

"Los, lass uns mal eine Runde drehn!", schlug Veronica aufmunternd vor. Sie wollte unbedingt mal wieder fliegen, das hatte sie in letzter Zeit wirklich vermisst.

"Hm, mach du nur." Luke wurde etwas einsilbig. Ver sollte nicht unbedingt wissen, dass er Höhenangst hatte.

Skeptisch hob Veronica eine Augenbraue. "Ach komm, du wirst mich jetzt ja wohl nicht alleine fliegen lassen, oder?", fragte sie. "Was, wenn ich den Halt verliere und abstürze? Oder sonst irgendetwas hoch dramatisches passiert?", fügte sie etwas übertrieben theatralisch hinzu.

"Steh ich mit beiden Beinen fest auf dem Boden, den Zauberstab erhoben und rette dich." Luke grinste Ver überzeugend an.

Veronica funkelte Luke aus zusammen gekniffenen Augen an und holte mit einem "Accio Besen" ihren Besen aufs Feld. Sie schwang sich darauf und flog erst einmal nur in geringer Höhe. "Willst du nicht doch mitfliegen?", fragte sie Luke noch einmal und schaute ihm mit Welpenaugen an.

Luke seufzte leise. "Nein danke." Er lächelte sie entschuldigend an, dann setzte er sich auf die Wiese und schaute Ver erwartungsvoll an.

Veronica streckte Luke die Zunge raus. "Du verpasst was!", meinte sie und flog nun immer höher. Zuerst drehte sie nur ein paar Runden um das Feld, dann begann sie mit kleineren Kunststücken wie Loopings. Ein Lächeln erschien auf Veronicas Gesicht. Hier oben war ihr Kopf gleich viel klarer und alles schien weniger kompliziert.

--> Große Halle

Cain war einige Minuten ziellos über das Gelände geschlendert, bis er aus der Ferne einen Schatten über dem Quidditchfeld wahrgenommen hatte. Die Aussicht auf ein wenig Abwechslung trieb ihn dazu sich das ganze etwas näher anzuschauen. Darauf bedacht nicht gesehen zu werden, hielt er sich im Schatten von Mauern und Bäumen bis er nur noch wenige Meter von dem Sportplatz entfernt war. Von seinem verborgenen Standpunkt am Fuße eines der Türme, die das Feld umgaben, erkannte er Veronica auf dem Besen. Ein diabolisches Grinsen schlich sich auf sein Gesicht.

Veronica flog mal höher, mal tiefer, mal freihändig und mal mit beiden Händen den Besen festhaltend. Immer wieder grinste sie hinunter zu Luke, um ihm zu zeigen, wie viel Spaß sie hatte und was er verpasste.

Cain sah auch diesen Hemsworth unten auf dem Feld stehen, doch der war ihm völlig egal. Der konnte Veronica ja zur Hilfe eilen, schließlich wollte Cain ja nicht, dass sie starb. 'Vorerst kein Mord während der Schulzeit' war sein Vorsatz. 'Vorerst'.
Er zückte seinen Zauberstab und richtete ihn auf den Besen. "Reductio.", flüsterte er und von einer Sekunde zur Nächsten löste sich der Besen auf und zwischen Veronica und dem Boden blieb nur noch Luft.

Veronica war grade wieder kurz freihändig geflogen und wollte wieder nach dem Besen greifen, als ihre Hände ins Leere glitten. Ihr Gesichtsausdruck wandelte sich von dem fröhlichen Lachen in blankes entsetzen, auch an ihren Beinen war der Besen nicht mehr zu spüren. Und als sie dann nach unten sah, bemerkte sie, dass er einfach weg war, während sie dem Boden immer näher kam. Ihr Herz und ihr Verstand rasten, während sie fiel und ohne, dass sie es wirklich wahrnahm, entfuhr ihr ein Schrei. Als sie auf der Erde ankam, ertönte das Geräusch brechender Knochen und das Zischen der Luft, welche durch den Aufprall schlagartig aus ihren Lungen gepresst worden war. All das war nur in einem Bruchteil von Sekunden geschehen. Im Moment des Aufpralls waren die Schmerzen schier unerträglich gewesen, doch nun merkte sie davon nichts mehr, da sie schnell bewusstlos geworden war.

Das altbekannte Gefühl von Schadenfreude breitete sich in Cain aus. Er wusste nicht warum, aber er empfand den merkwürdigen Schauer, der einem beim Geräusch brechender Knochen überkam, als äußerst angenehm.
Verborgen im Schatten des Turmes hielt er alles weiterhin im Blick.

Luke hatte einen Moment nicht aufgepasst, weil er dachte, im Schatten des einen Turmes etwas gesehen zu haben, da hörte er diese widerliche Geräusch. Als er sich umwqandte und Ver vor ihm lag, hielt er kurz die Luft an, dann sprang er auf. "VER! Hey, Ver!" Er rüttelte leicht an ihrer Schulter, doch sie war bewussstlos. "Verdammt..", murmelte er leise und beeilte sich, Ver mithilfe seines Zauberstabs so ruhig wie möglich ins Schloss zu bringen.


-> Krankenflügel

Nachdem Hemsworth Veronica abtransportiert hatte, wanderte Cain noch ein bisschen über die Wiesen, bis es dunkel wurde. Er ging zurück in den Slytherinschlafsaal um gleich am nächsten Morgen in die Große Halle zu gehen.

--> Große Halle

Shane schritt über den Rasen, ihren Feuerblitz in der Hand haltend. Sie zog die kalte, erfrischende Luft ein und bekam umso mehr Lust zum fliegen. Ihre Tasche warf sie in die Ecke, bestieg den Besen, stieß sich vom Boden ab und flog der grauen Wolkendecke entgegen. Auf schwindelerregender Höhe brachte sie den Besen in Position und sauste mit mörderischer Geschwindigkeit dem Boden entgegen. Jeder Außenstehende hätte gedacht, sie würde in die Erde hineinbrettern, doch in allerletzter Sekunde zog Shane den Besen nach oben und berührte den Boden keines Falls. Das Adrenalin schoss wie wild durch ihren Körper, als sie immer wieder das Gleiche tat.

Matt kam auf das Feld. Er wollte etwas Wut auslassen. Das ging perfekt beim Fliegen. Er hatte die letzte Zeit viel mit Lernen verbracht, was er nie gerne tat. Deswegen brauchte er dringend Freiheit. Es würde wunderbar sein, endlich mal wieder zu fliegen. Als er seine Tasche in eine Ecke stellen wollte, entdeckte er Shanes Tasche. Sie musste also irgendwo im Nebeldunst rumfliegen. Matt legte seine Tasche daneben und bestieg seinen geliebten Nimbus 2000. Sein Besen war zwar nicht so gut wie Shanes Feuerblitz, trotzdem zählte er zu der höheren Kategorie.
Matt stieß sich also mit voller Kraft von dem Boden ab und schoss in die Höhe so schnell er konnte. Hier oben fühlte er sich frei. Befreit von allem. Wunderbares Gefühl. Aber Shane sah er nicht, obwohl er sich umschaute.

Shane flog und flog, wiederholte andauernd ihren Sturzflug, bis sie irgendwann ein schemenhaftes Geschöpf an sich vorbeirasen sah. Sie verlangsamte ihr Tempo und hielt Ausschau nach demjenigen, der ebenfalls den Drang verspürte herumzufliegen. Doch sie konnte ihn nicht sehen. Also beshcloss sie, zu landen. Sie steuerte ihren Besen langsam nach unten und sprang dann hinab und ging zu ihrer Tasche. Neben ihrer Tasche stand Matts Tasche. Ein Lächeln umgab ihr Gesicht und sie wusste nun, wer so schemenhaft an ihr vorbeigesaust war. "Matt!!!!", schrie sie immer wieder, in der Hoffnung, er würde sie hören.

Matt hörte von irgendwo seinen Namen. Das musste dann wohl Shane sein, die seine Tasche gefunden hatte. Er drehte noch schnell ein paar Runden, bevor er den Landeanflug antrat. Matt blieb nur wenige Zentimeter abrupt vor Shane stehen. Er liebte abrupte, gefährliche Manöver auf dem Besen.
"Na, da bist du ja. Ich hab dich da oben gar nicht gesehn."

Shane sprang in die Luft, als Matt auf sie zugesaust kam und wenige cm vor ihr zum Stehen kam.
"Meine Güte! Dass du immer übertreiben musst!", scherzte Shane. "Klar dass du mich nicht gesehen hast, ich bin ja auch schnell!", Shane kicherte und knuffte Matt in die Seite. "Nein nein. Das war ein Scherz. Ich hab ein paar Sturzflüge hingelegt. Wie geht es dir?"

"Ja, ich muss es beim Fliegen immer Übertreiben!", sagte Matt und knuffte Shane zurück.
"Oh, die Stürzflüge hab ich total vergessen."
Matt grinste und stieg von seinem Besen ab.
"Klar bist du schneller, aber ich bin geschickter. Mir gehts ganz gut und dir, langsame Shane?"

Shane verschränkte die Arme vor der Brust. "Na hör mal! Ich bin schnell UND geschickt zugleich!", verteidigte sie sich gespielt eingeschnappt. "Mir gehts bestens!", fügte sie dann völlig verwandelt, fröhlich hinzu. "Sally hatte eben nach dir gefragt. Habt ihr Streit?"